Rainforest-Art-Contest Versteigerung am 01. Oktober 2022
AKTIONEN machen wir jedes Jahr eine Menge, doch eine AUKTION war echtes Neuland für unsere AG. Würde es gelingen, die herausragenden Kunstwerke, die Schülerinnen und Schüler zum Thema Regenwald gestaltet hatten und die seit Juli in der Galerie Geißlerhaus zu bewundern waren, in Spendengelder für die Projekte der madagassischen Partner in Anjahambe umzumünzen?
Zur großen Versteigerung der Schüler-Regenwald-Kunstwerke am 1. Oktober kamen rund 20 Gäste in die Bärensteiner Galerie Geißlerhaus. Darunter einige Eltern und Großeltern, die Außenstellenleiterin des Glückauf-Gymnasiums, Vertreter der Landkreis-Politik sowie, besonders erfreulich, der neue Bürgermeister von Altenberg.
Diejenigen, die den Weg zur Versteigerung gefunden hatten, brachten ein wunderbar großes Herz für unser Regenwaldprojekt mit – sowie erfreulich gut gefüllte Brieftaschen. Schon die Summen, die für die ersten aufgerufenen Bilder geboten wurden, brachten uns in der “Madagaskar-AG-Loge” zum ehrfürchtigen Verstummen. “Mindestgebot 25 € … ich höre 40 € … 45 € per Videoschalte … 50 € da hinten … 70 € hier vorn … 80 €, 80 € zum Ersten … 90 € … 100 € zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten” – und das Hämmerchen fiel für die “Jaguar”-Zeichnung von Tabea Scheinert, jetzt Klasse 9.
Die beiden Auktionatoren Pit (Schülersprecher Altenberg) und Borges (Grüne Liga Osterzgebirge) trugen wesentlich zur Dynamik des Nachmittags bei. Wir Mitglieder der Madagaskar-AG sorgten für einen reibungslosen logistischen Ablauf (Bilder ausrahmen und verpacken, Bargeld einsammeln, …). Und die Betreiber der Galerie Geißlerhaus, Anett und Karsten Franz, hatten alles perfekt vorbereitet.
Am Ende wurden alle 26 Kunstwerke versteigert, vom Schildkrötenbild der Zweitklässlerin Caroline Herrmann bis zu den madagassischen Gastbeiträgen des jetzigen Jura-Studenten und einstigen Sprechers des Analasoa-Clubs (dem Pendant der Madagaskar-AG in Anjahambe), Sanjolin Levazaha. In wahrlich ungeahnte finanzielle Bereiche wurde das Gemälde “Home” von Joceline Mutscher durch einen spannenden Bieterwettbewerb getrieben: mit 260 € brachte das Bild den Spendenrekord der Auktion ein.
Mit sagenhaften 1.900 € Gesamteinnahmen übertraf die Versteigerung in finanzieller Hinsicht am Ende die kühnsten Erwartungen. Ein gelungener Schlusspunkt unter eine Initiative, die vor einem Dreivierteljahr in Kooperation mit der Sächsischen Landesstiftung für Natur und Umwelt gestartet war. Der Versuch, sich gemeinsam mit der Galerie Geißlerhaus dem immer drängenderen Thema Regenwalderhalt auf künstlerisch-kreative Weise zu mehr Unterstützung zu verhelfen, kann als durchaus gelungen angesehen werden, auch und gerade für die beteiligten Schülerinnen und Schüler.
Vom 9. bis 31. Oktober werden die Zwölftklässler Simon, Niklas und Hannes – alle seit der fünften oder sechsten Klasse in der Madagaskar-AG aktiv – ins madagassische Projektgebiet reisen. Die jungen Freunde des Analasoa-Clubs im Ort Anjahambe bereiten, unter anderem, schon einen gemeinsamen Pflanzeinsatz in ihrem Wiederaufforstungsprojekt vor. Nach längerer Zeit wird daraufhin auch wiedermal eine “Dankeschön-Exkursion” möglich sein, dank der bei der Versteigerung eingeworbenen Spendengelder sogar in den anderthalb Tagesreisen entfernten, berühmten Andasibe-Mantadia-Nationalpark. Hier kann man noch weitgehend intakten Regenwald mitsamt der einzigartigen Flora und Fauna der Tropeninsel erleben. Für die Jugendlichen ist so eine Reise hierher gleichermaßen Umweltbildung (die Führungen bieten eine hohe Qualität der Wissensvermittlung), “Teambuilding” und Motivation für weiteres eigenes Engagement.
Vor allem aber wäre so eine Exkursion von Anjahambe nach Andasibe für die jungen Freunde aus eigener Finanzkraft kaum zu stemmen. Ein Liter Benzin kostet in Madagaskar inzwischen fast so viel der Tageslohn eines Waldarbeiters.
An dieser Stelle deshalb nochmal ein ganz großes Dankeschön an alle, die mit ihrem Kunstverstand und ihrer Spendenbereitschaft die AUKTION am 1. Oktober zu einer der besten AKTIONEN der Madagaskar-AG gemacht haben!
Text von osterzgebirge.org